Christchurch – The City, where Dreams go to Hell

Nun bin ich schon über eine Woche hier. Zeit für ein kleines Lebenszeichen und einen kurzen Abriss meiner ersten Tage hier in Christchurch. Viel passiert ist nicht. Aber für alle Daheimgebliebenen und Nicht-Couchsurfer vielleicht trotzdem interessant.

sunset christchurch
Sonnenuntergang Christchurch.

Mind the gap.

Christchurch ist arschkalt, zerstört, weitläufig, grau und leer. Meine Güte klingt das traurig. Sagen wir es mal so: Man braucht eine Weile, um mit der Stadt warm zu werden. Das Stadtbild ist sehr stark geprägt von den Folgen des Erdbebens. Erschütternd. Doch die Neuseeländer nutzen den freien Raum sehr kreativ. Die Shops sind in Container umgezogen. Es gibt jede Menge Streetart und Graffiti und vieles mehr. Ich kann mich nicht satt sehen an den Kunstwerken. Unter anderem Dank der Gapfiller. Man muss dazu sagen, dass in der „garden city“ grad erst die Knopsen sprießen.

container city
Die Christchurcher gehen kreativ mit dem Erdbeben um.
streetart christchurch love
Love – Streetart in Christchurch.

Zombie nomad is looking for a place to stay

zombie nomad
Zombie nomad and cat.

…das war die Überschrift einer meiner Couchsurfing-Requests.

Ich habe eine Weile gebraucht, um hier anzukommen. Die ersten Tage war ich total krank und der Jetlag hat mich echt umgehauen. Mein erster Host war ein Argentinier in einer chaotischen 6er-WG – da hab ich mich gleich heimisch gefühlt. Chaos kenne ich. Martin ist echt ein entspannter Typ. Er hat mir sein Bett überlassen und mir ein bisschen die Umgebung gezeigt. Die Leute waren cool, standen allerdings kurz vor ihrer Abreise und ich neben mir. Nachdem sie mir die Stadt als „City, where dreams go to hell“ näher gebracht haben, bin ich dann doch ins Hostel gezogen, um Leute zu treffen, die noch Träume haben. Diese habe ich dann auch gefunden, allerdings hatten sie andere Träume als ich. Aber zum Glück habe ich ja freie Wahl, wo ich wohnen möchte und wo nicht.

cat car
Paul’s freundliche Katze.

Die letzten vier Nächte habe ich bei Paul, einem 58jährigen Couchsurfer, verbracht. Er hat früher als Vertriebler für Outdoor Equipment gearbeitet. Jetzt ist er als „Wharfie“ am Hafen in Lyttleton tätig, segelt leidenschaftlich gern und ist viel in Europa unterwegs. Er hat schon um die 600 Leute gehostet (wtf?!) – ein Couchsurfing-Profi: Ich konnte mich am Kamin wärmen, habe mindestens zwei warme Mahlzeiten am Tag bekommen und wurde durch die Gegend kutschiert. Echt super zum Ankommen und Aufwärmen. Naja, nichtsdestotrotz – mir war es dann doch etwas zu ‘cozy’ beim lieben Paul.

Nun bin ich bei Brendon, der hat hier eine Art Auffangbecken für alle Backpacker, die in Christchurch arbeiten oder gestrandet sind. Bin soeben angekommen, mal schauen, wen ich hier noch so treffe. Es wohnen wohl insgesamt sieben Leute hier aktuell.

Und nun?

Ich warte noch auf meine Bankkarte und meine Steuernummer (IRD) und dann nichts wie raus in die Natur. Ab Montag arbeite ich, wie es aussieht erstmal auf einer Dairy Farm hier in der Gegend und kann gleich mal zeigen, was ich bei den Ösis gelernt habe.

Der Frühling steht in den Startlöchern. Die ersten Farmjobs winken. Ich bin drauf und dran ein workawayer zu werden. Besser kann es eigentlich nicht laufen. Bis dahin gehe ich erstmal in mich, schaue dem Regen beim Plätschern zu und trinke Kaffee. (Das ist dieses “Travelling”, hat mir ein Alaskaner (?) aus dem Hostel erzählt.) Okay. Sobald es wärmer wird, verziehe ich mich hoch in die Golden Bay. Ich freue mich auch schon auf ein paar Wandertouren an der Küste uuuuuund auf Wanaka im Dezember. NZ – Let’s rock.

Old-Kiwi-DNB <3

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